Mittwoch, 4. November 2009

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Eigentlich einen Blogeintrag, den ich schon vor einem Monat veröffentlichen wollte, aber wie es immer so ist, keine Zeit gefunden habe. Die Prozedur für mein Business-Visum (Temporary Business (Long Stay)) war erst etwas kompliziert, entpuppte sich jedoch wie ein aufgewickeltes wollkneul, als ganz einfach.

Das Visum kann von einem Arbeitgeber gesponsort werden, der dann eine Art Bürgschaft für den Arbeitnehmer übernimmt. Das ganze läuft dann in drei Schritten ab:
  1. Der Arbeitgeber beantragt einen generellen Sponsor-Status

  2. Der Arbeitgeber nominiert eine Position die gesponsort werden soll

  3. Der Arbeitnehmer darauffolgend bewirbt sich auf die Position

Die Punkte 2 und 3 können parallel laufen und wurden bei mir von einem einzelnen Beamten bearbeitet. Der einzig komplizierte Punkt an der ganzen Geschichte ist die Begründung und den Nachweis des Arbeitgebers das er für die ausgeschriebene Position keinen Australier finden kann.

So wurde mein Visum im Dezember genehmigt und ich musste mich noch schnell auf eine private Krankenversicherung suchen. Die ist Vorraussetzung für das Visum. Da bin ich gespannt was in vier Jahren noch auf mich zu kommt ...

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Reiche Medien, Arme Demokratie

Dieses mal ein Blogpost der Australien nicht ganz, sondern mehr Deutschland und die ganze Welt betrifft.

Derzeit lese ich ein Buch was den englischen Titel: "Rich Media, Poor Democracy; Communication Politics in Dubious Times" trägt. Also soviel wie: "Reiche Medien, Arme Demokratie". Medien, Urheberrecht, Internet ist ja ansich ein Thema was immernoch in Deutschland und in der Welt heiss diskutiert wird.

Cover

Mcchesney führt in den ersten Kapiteln seines Buches aus, warum die heutigen Medienkonzerne so stark sind. Das sie durch ihren Lobbyismus versuchen nicht nur ihre Position zu halten, sondern weiterhin weltweit ausbauen. Fördernd kommt die Deregulierung der Märkte hinzu, so dass sich ein internationales Medien-Oligopol den Markt aufteilt. Durch Zukäufe und Expansion haben die Konzerne nicht nur ein horizontales, sondern auch ein vertikales Angebot. News Corp. hat z.B. nicht nur Anteile im Zeitungsmarkt (z.B. Australien 70%), sondern kontrolliert ebenso Fernsehkanäle, wie auch Dinge wie Sportmannschaften.

Der interessante Punkt liegt in der Geschichte der Medien, der Konzerne und des Marktes. Die Medienkonzerne wurden nämlich erst mit der Deregulierung des Marktes und ihrem zunehmenden Lobbyismus so mächtig. Mcchesney widerlegt die manchmal blindhaft geglaubte Theorie, dass sich der Markt selber reguliert. Alle Medien vom Radio bis hin zum Internet fanden erst eine unscheinbare Verbreitung in den Kreisen von Amateuren, wie gemeinnützigen Organisationen. Mit zunehmender Nutzung wurde jedoch den Konzernen klar, dass sich auch mit den Medien unfehlbar viel Kapital herausschlagen lässt und das mit dem einzigen Ziel der Gewinnmaximierung. Gerade letzter Punkt wirkt sich negativ auf das unabhängige Informationsangebot der Bürger aus.

Dabei bietet das Internet ein unglaubliches Potential für die Masse, aber auch einen Angriff auf das Oligopol der Medienkonzerne. Die - so scheint es mir - kontrollieren derzeit die Debatten um Urheberrechte in den Regierungen um ihre Stellung zu behalten. Denn nichts schlimmeres könnte in den Augen der Konzerne passieren, wenn die Bürger durch das Internet nicht mehr bereitwillig konsumieren, sondern dieses mal selber zum Akteur werden.

Sonntag, 20. September 2009

Kriegerisches Europa?

Die etwas andere Seite Australiens hat etwas mit der Geschichte zu tun. Man mag es kaum glauben, jedoch hat das Land immer noch ein Rassenproblem. Was Amerika mit seiner indigenen Bevölkerung hat, gibt es in Australien ebenfalls: die Unterdrückung der Ureinwohner Australiens.

Vielleicht nochmal kurz zur Historie: Bevor die Europäer den Kontinent im 17. Jahrhundert entdeckten, lebten Menschen seit ca. 60.000 Jahren auf dem Kontinent (lt. Wikipedia). Bemerkenswert dabei ist, dass die Aborigines eine scheinbar nachhaltige Lebensweise pflegten, die sicher auch durch ihre Religion bestimmt wurde.

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Bei Ankunft der Europäer, lebten die Aborigines noch in der Steinzeit. Mit einer Assimilationspolitik der Einwanderer sollten die Aborigines in die europ. Neuzeit katapultiert werden; das ohne Rücksicht auf Verluste. Heute gehören die Überlebenden der Kolonisierung durch die Europäer zum untersten Teil der Gesellschaft:
[...] ihre Arbeitslosenrate ist mit 20 % fast dreimal so hoch wie die der Durchschnittsbevölkerung, sie haben eine geringere Bildung, ihre Lebenserwartung liegt im Durchschnitt 10 Jahre unter jener der weißen Bevölkerung, die Kindersterblichkeit ist doppelt so hoch, sie machen bei einem Anteil von weniger als 4 % der Bevölkerung 20 % aller Gefängnisinsassen aus.
-- Wikipedia
Jene Assimilationspolitik wird weiterhin betrieben, jedoch muss man diese doch kritisch hinterfragen. Unsere Lebensweise ist grundsätzlich auf Konsum und Materialismus aufgebaut und weit entfernt von einer Nachhaltigen Lebensweise. Um es mal Deutsch zu sagen: Mit unserer Lebensweise zerstören wir unseren Lebensraum. Vielleicht wäre es besser, unsere Arroganz mit Neugier zu ersetzen. Vielleicht sollten wir nicht versuchen, die Aborigines unsere Lebensweise aufzudrücken; ja vielleicht wird andersherum ein Schuh draus: lernt von denen, die zu den ältesten Kulturen der Welt gehören. Wenn wir so weitermachen, schaffen wir es nichtmal in's nächste Jahrhundert.

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Das den Menschen der reichen Nationen zu verklickern ist wie einem abhaengigen Raucher vorzupredigen, dass er besser aufhoert mit rauchen, da es schaedlich fuer seine Gesundheit ist.

Montag, 31. August 2009

Angriff der Flötenvögel

Flötenvögel? Gemeint sind eigentlich die Vögel die in Australien den europäischen Elstern ähneln.


Diese Vögel habe ich meistens mit ihren unverkennbaren Ruf in Verbindung gebracht, seit gestern aber auch wegen ihrer Angriffslustigkeit. Wie ich herausgefunden habe, ist derzeit Brutzeit. Die Vögel fangen jetzt an ihre Nester zu bauen und sind dementsprechend angehalten diese auch zu verteidigen.

Swooping Magpie.


Solang man seinen Fokus auf den angreifenden Vögel hat, passiert nichts. Aber gerade wenn man auf den Verkehr achten muss wird das schahmlos ausgenutzt. Der Bundestaat Victoria hat eine unterhaltsahme (wenn auch in Englisch) Homepage, auf dem der Grund und das mögliche Vorgehen als Angegriffener beschrieben wird. Wichtig vor allem ist, dass man sich nicht einschüchtern lässt. Ist doch nur ein kleiner Vogel ;)

Donnerstag, 20. August 2009

Brisbane: Glitz und Gloria

Meine ersten Eindrücke von Brisbane sind durchwachsen. Einerseits Metropole und drittgrößte Stadt in Australien, multi-kulti. Das öffentliche Verkehrssystem ist excellent. Man kann zwischen Fähre, S-Bahn und Bus wechseln. Busse haben eigene Straßen. Das bewegt dann selbst jene Bürger zur Benutzung des Busses um nicht die Zeit im Stau zu vergeuden.

Das Wetter ist wunderbar mit seinen 23°C, wunderbar warm und nicht zu heiß. Es ist Winter wohlgemerkt und der Frühling wird die Temperaturen wieder in die Höhe treiben.

Die Schattenseiten jedoch haben etwas mit Großstadt zu tun. Man muss bei allen Dingen die einem angeboten werden zweimal hinschauen (z.B. $4 pro Internetstunde/60MB Download-Limit). Vor allem im Stadtzentrum wird einem das Geld an allen Ecken und Enden aus der Taschen gezogen. Das geht von Internet bis hin zum Hotel; alle Kleinigkeiten kosten Geld und schlechten Service lässt man sich gut bezahlen. Die Menschen sind zudem distanzierter als in Tasmanien. Zwar immer noch freundlich, jedoch etwas fremder.

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Im Gegensatz zu Melbourne findet man in Brisbane mehr Glitter und Glanz (wenn man das Geld hat). Melbourne ist europäischer, verspielter; erinnert mehr an der Kulturszene von Berlin.

Ich hoffe, den letzten Satz kann ich zumindest bald revidieren.

Montag, 17. August 2009

Auf Wiedersehen Tasmanien

Nach sechs Monaten Aufenthalt in Hobart (Tasmanien) bin ich wieder zurück in Melbourne. Die Insel ist an sich für ihre Fläche unwahrscheinlich dünn besiedelt. Bei 487.000 Einwohnern (davon hat Hobart knapp die Hälfte), findet man noch zum Großteil unberührte Gegenden.

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Die meisten Leute die ich kennen gelernt habe, waren sehr freundlich. Ich hab es genossen, surfen zu gehen und mir täglich bei den Tasmanian Coffee Roasters den leckeren Kaffee abzuholen. Niemand ist missgelaunt und immer offen für einen Schwatz. Das hab ich doch ab- und zu in Deutschland vermisst.

Ich bleibe nicht in Melbourne, sondern fliege am Dienstag an die Ostküste nach Brisbane. Dort hab ich wieder einen Arbeitsplatz gefunden. Dieses mal würde es meinen Wettervorstellungen dem Ideal näher kommen: mehr Sonne, wärmeres Wetter (25°C im Durchschnitt) und näher am Great Barrier Reef.


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Jetzt geht natürlich die Wohnungssuche wieder von vorn los. Mein gespartes werde ich erstmal für ein Apartment aufwenden und nicht mit meinem ganzen Gerödel (Kamera, Laptop, Surfing-Zeug, Klamotten) in eine Jugendherberge gehen. Mal schauen ob es wieder so schwierig ist eine Bleibe zu finden, wie es in Hobart war.

Samstag, 11. Juli 2009

Dessauer Bauhaus

Da Eddie am Wochenende immer den Weekend Australian kauft, bin ich doch heute zufälliger weise im Reiseteil über einen interessanten Beitrag gestolpert: das Dessauer Bauhaus - Heimat!

Beim lesen des Artikels bemerkt man erstmal einen vollkommen anderen Gesichtspunkt der Stadt. Man könnte doch glatt die hohe Abwanderungsquote vergessen, die hohe Arbeitslosigkeit, die Misswirtschaft und wie doch die verbleibenden Menschen versuchen, dass beste aus der Stadt zu machen.

Gerade dann sollte man sich doch wieder fragen, warum Journalisten sich die Mühe machen nicht z.B. nach München zu fliegen, sondern mit der Bimmelbahn nach Dessau kutschen um ein international bekanntes Bauwerk zu sehen. Dessau und Umgebung ist voll mit solchen Bauten. Sollte einem das nicht einmal zu denken geben, wenn man wieder von neuem versucht bei einer Arbeitslosenzahl von fast 16% (ist eh geschönt) einen neuen Konsumtempel einzuweihen?

Mittwoch, 17. Juni 2009

Kulturelle Verschiedenheiten

Das Interessante am Reisen ist ja, Menschen verschiedener Art und Kultur kennenzulernen. Nun sind Verschiedenheiten unter Kulturen nicht auf dem ersten Blick auszumachen. Sicherlich gibt es immer Ausnahmen und sicher gibt es auch Dinge die den Westeuropäer vom Asiaten unterscheiden.

Jedoch möchte ich kurz über etwas schreiben, was nicht man nicht auf den ersten Blick sehen kann. Es gibt ja das Klischee des tugendhaften Deutschen (immer pünktlich und genau), wie auch des Australiers, der es vorzieht Mittags surfen zu gehen, anstatt zu arbeiten. Ich kann auch schlecht von einzelnen Begebenheiten auf die Allgemeinheit schließen, sondern nur von meinen Beobachtungen berichten.

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Was ich jedoch in den letzten Monaten mitbekommen habe ist die Konfliktbewältigung der Australier. Das sieht etwas anders aus als in Deutschland. Ich denke, dass viele Deutsche sehr direkt das Problem auf den Punkt bringen würden, anstatt groß rumzufaseln. Zum Beispiel würden Deutsche einen sicher sehr direkt auf das falsche Schuhwerk im Büro hinweisen, oder das man bestimmte Benimmweisen abstellen sollte um nicht den Job zu verlieren.

Hier ist das aber etwas anders. Ich habe bis jetzt noch keinen Australier erlebt, der direkt war. Eher wird um die Sache drumherum lammentiert und sich seinen Teil gedacht. Man könnte in Clowns-Schuhen in die Firma kommen und keiner würde was sagen. Jedoch denkt sich jeder seinen Teil, wie dämlich man wohl aussieht.

Wenn die Luft wirklich explosiv ist, dann wird miteinander diskutiert. Es kann sogar passieren dass danach zusammen ein Bier getrunken wird. Bestes Beispiel ist Eddie - mein Arbeitskollege. Er war kurz davor zu kündigen, weil der Chef die falschen (oder gar keine) Entscheidungen gemacht hat. Ansich sah die ganze Sache sehr tragisch aus. Ich sah die Fetzen fliegen. Was passierte: es wurde ausdiskutiert und beide - Chef und Eddie - kamen aus dem Streitgespräch wohlgelaunt heraus. Das Problem wurde mit Zugeständissen gelöst. Beide sind zufrieden, jedoch bestehen bestimmte Ressentiments weiterhin. Darüber kann man sich dann wieder in einem Monat bei nem Streitgespräch treffen.

Verkehr

Schon lange kein Eintrag mehr im Blog verfasst, obwohl ich doch so viele Themen habe worüber ich schreiben könnte. Deshalb ein paar Infos zu den vielen PKWs die hier die Straßen unsicher (für die Fussgänger) machen.

Fangen wir beim Führerschein an. Den gibt's nämlich nicht wie in Deutschland ein Leben lang, sondern der hat hier ein Verfallsdatum. Die Laufzeit wiederum hängt von der Dicke des Portemonnaie des Fahrers ab: A$ 92 für 5 Jahre, etwas weniger für 2 Jahre. Danach darf man wieder verlängern und bezahlen. Wer jetzt gleich an den TŰV als äquivalente Abzocke in Deutschland denkt liegt richtig. Viele finden es auch hier eine Abzocke, obwohl beide Methoden (TŰV und Verfallsdatum des Führerscheins) sicher eine gute Idee verfolgen. Wer in Deutschland den Führerschein macht und 5 Jahre nicht fährt wird nicht gerade zu den erfahrensten Fahrer gehören obwohl er laut Gesetz fahren dürfte.

... on the road again

Weil ich gerade von TŰV geschrieben habe: die Kontrolle des Autos übernimmt hier die Polizei. Die prüfen natürlich nicht wie ein Mechaniker das komplette Auto durch, aber wer z.B. mit abgefahrenen Reifen erwischt wird darf genauso Strafe bezahlen.

Und weil ich gerade mal bei der Polizei bin, noch einen interessanten Punkt: Blitzer. Die gibt's natürlich hier auch, sowie Laserpistolen zur Geschwindigkeitsmessung. Letztere benutzt die Polizei besonders morgens in Bezirken wo langsam durch Schulen und Kinder gefahren werden muss. Das Neue ist jedoch, dass es auch Privatpersonen gibt die blitzen dürfen. Diese müssen einen Antrag stellen und bekommen dann die Ausrüstung gestellt. Natürlich wird nicht dort geblitzt wo es die meisten Unfälle gibt, sondern wo die meisten Fotos abgefasst werden, denn dafür gibt's ja Geld.

Interessant sind Fahrten in der Nacht. Man unterschätzt als Europäer wie anstrengend es sein kann, wo man doch in Europa immer viel Umgebungslicht durch die starke Besiedlungsdichte hat. Wenn man hier 200km abreißen muss, dann ist es ungemein anstrengend da stocken duster. Man ist auf sich selber angewiesen, da es außer der Wildnis nichts weiter gibt. Mobiltelefon im Fall kann man abschreiben, da es keine Netzabdeckung gibt. Wer sich jetzt fragt, wie man einen Notruf absetzen soll, sollte sich über Leuchtkörper oder andere Dinge Gedanken machen. Vielleicht helfen Rauchzeichen oder man hat Glück und ein Auto kommt vorbei.

Dienstag, 19. Mai 2009

Kälteunterschiede

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Da es hier langsam aber sicher auf den Winter zugeht, mal ein paar Temperaturspielchen. Das Thermometer fällt im Winter in Hobart nicht unter 0°C, aber dennoch friert jeder wie ein Schlosshund. Zum Vergleich: wir hatten im letzten Winter zeitweilig -20°C.

Die meisten Häuser sind aus Holz gebaut und haben wenig Isolation. Ich könnte wetten, das die meisten Häuser "glühen" wie heißer Stahl, würde man mit einer Infrarotkamera den Wärmeverlust messen. Zusätzlich kommt die Bebauungsdichte hinzu. Hier haben die meisten ein Eigenheim, wogegen in Deutschland die meisten von der Heizung des anderen profitieren. Hier ist Fernwärme und eingebaute Heizkörper eine Seltenheit. Wer heizen will, kauft sich im Baumarkt einen elektronischen Heizkörper. Das muss für den Winter ausreichen.

Auch wenn Hobart die derzeit trockenste Landeshauptstadt in Australien ist, kommt es doch öfter zum typischen Nieselregen. In höheren Lagen fällt dann Schnee und gibt dem Mt. Wellington seine weisse Kuppe. Gerade dann ist es unangenehm frostig. Da können aus 5°C gefühlt gleich mal 0 werden und man rennt mit mehreren Schichten Kleidung rum. Ja - auch in den meisten Büros gibt's nur eine Klimaanlage die dann alles beheizen muss - ein kleiner, kalter Unterschied.

Samstag, 16. Mai 2009

Zu faul zum laufen?

Erst kürzlich veröffentlichte Spiegel Online eine internationale Umwelstudie. Ein Punkt der Studie ist, dass Deutsche im Vergleich zu den Australiern um einiges mehr zu Fuss laufen und Rad fahren. Faule Schweine die Aussies?

Das Auto ist auf dem dünn besiedelten Kontinent das Fortbewegungsmittel schlechthin. Da es kaum oder nur schlechten öffentlichen Verkehr gibt, ist es kaum möglich um ein Auto herum zu kommen. In Hobart bspw. gibt es nur Busse, Melbourne ist die einzige Stadt die ein (veraltetes) Strassenbahnnetz hat. U-Bahn gibt es nicht, Züge sind entweder nur für den Güterverkehr (Hobart/Tasmanien) vorgesehen oder vollkommen unterfinanziert (Melbourne) und haben hohe Ausfallraten insbesondere in den Sommermonaten.
One day in Sandy Bay

Als Fussgänger muss man ungemein aufpassen, dass man nicht von einem abbiegenden Autofahrer überfahren wird. Zur Arbeit gehen mit Kopfhöhrer in den Ohren finde ich persönlich zu gefährlich, auch wenn viele anderer Meinung sind. Ich hab es schon öfter erlebt, dass Autofahrer einfach mit Schmackes in die nächste Straße einbiegen ohne zu schauen ob sich ein Fussgänger auf der "Vorfahrtsstraße" befindet.

Täglich kommen Radfahrer und Fussgänger im Verkehr ums Leben. Auch fahren sich häufig Autofahrer tot, meist durch schlechte und unangepasste Fahrweise. Davon liest man nichts in deutsche Nachrichten, aber wenn einem Marinetaucher die Hand von nem Hai abgefressen wird.

Meines Erachtens ist das wenige Bewegen der Australier Infrastruktur und der Größe des Kontinents geschuldet. Als Vergleich: Deutschland hat rund 80 Mio. Einwohner und Australien 20 Mio. Die Insel Tasmanien allein hat nur knappe 500.000 Einwohner, da hat Leipzig noch mehr.

Faule Menschen gibt's natürlich immer, jedoch bietet ein öffentlicher Nahverkehr gute Unterstützung das Auto stehen zu lassen.

Sonntag, 19. April 2009

Fräulein Palmers & Ihre fünf Töchter

Heute war ich wieder mit Eddie und seinem Schwiegersohn surfen. Schließlich musste das neu erstandene Surfbret von gestern ausgetestet werden. Habe mir dazu gleich noch eine Tasche gekauft in der ich nun alles transportieren kann.

Ansich haben wir immer den gleichen Tagesablauf: früh aufstehen, da meistens der Wind am frühen morgen ablandig ist, sprich gegen die Wellen drückt und sie somit länger stabil hält. Wir klappern dann mehrere Surfgegenden ab, aber landen meistens am unteren Ende von South Arm. Den besten Fleck gibt's meistens am rechten o. linken Ende des Strandes.

Surfing at cloudy bay
Nach nen ca. 5 Minuten Spaziergang am Strand entlang, wird sich umgezogen. Am besten bekommt man den Nassanzug über die Beine, wenn man Baumwollsocken trägt. Gut macht sich auch ein Wetshirt (T-Shirt aus Polyester). Das fügt nicht nur eine Schicht zur Wärmeisolation hinzu, es macht sich auch einfacher den Nassanzug an- und auszuziehen.

Hat man erstmal den Nassanzug an, muss noch eine Befestigungsleine am Board (die kommt beim Bodyboard um den Arm) und Befestigungsleinen an den kurzen Flossen befestigt werden. Dann werden die Socken angezogen (spezielle aus Neopren – halten die Füsse warm und schützen vor scheuernden Flossen). Flossen an und und los geht's.

Ich habe gemerkt, dass es als Anfänger viel mehr Spass macht sich in die gebrochenen Wellen zu stürzen und erstmal lenken zu üben. Nicht nur, dass die kleinen Wellen schon einen anständigen Schub haben mit dem man an den Strand gespühlt wird. Man landet nicht in der Welle, die einem durch die Strömungen wie eine Waschmaschine umherschleudert. Man kann besser lenken lernen in dem man das Körpergewicht nach rechts und links verlagert.

Die Strömungen schon von 1m (3-4ft) hohen Wellen sind nicht zu unterschätzen. Vor allem das man schwimmen und unter die hereinkommenden Wellen durchtauchen muss, vergessen viele. Ich hatte schon einmal meine Not aus dem Wasser zu kommen und möchte mich nicht als schlechten Schwimmer bezeichnen. Also Vorsicht mit zuviel Übermut.

Achso und wer nicht weiss, was der Titel mit dem Blogbeitrag zu tun hat, dem gebe ich hier zwei Hinweise:
  1. als männlicher Leser hebe man die rechte Hand und schaue sich diese genau an,
  2. gibt es verschiedene Surfwachse von Palmers.
Mann kombiniere jetzt die Bilder auf der Webseite mit Punkt 1. Wer auf den Witz kommt, darf sich 100 Gummipunkte sein eigen nennen, alle anderen müssen härter grübeln ;)

Dienstag, 14. April 2009

Holzfäller im Schafspelz... oder so

Wenn ich Australien mit Europa auf der touristischen Ebene vergleiche, dann hat wohl Europa wundervoll alte Bauten und Australien wundervoll alte Wälder. Da der Kontinent einst Teil des Superkontinents Gondwana war, findet man einzigartige Regenwälder die in Europa nur noch an einzelnen Stellen nicht dem Raubbau zum Opfer gefallen sind.

Bei soviel Wäldern – vor allem hier in Tasmanien – blüht natürlich der Holzhandel und damit aber die Zerstörung der Regenwälder. Partiell wird wiederaufgeforstet, partiell gibt es Monokulturen die "geerntet werden", partiell wird aber auch "alter" Regenwald abgeholzt. Schirmherr und Geld verdient damit die Firma "Forestry Tasmania".

Was macht man nun mit dem Holz aus dem Regenwald? Es wird nach Asien verkauft (Taiwan, China) und, jetzt kommt's: für die Papierproduktion zu Sägemehl verarbeitet. Dafür ist so ein Regenwald schon mal gut. Brisant auch, dass man "Forestry Tasmania" den Schutz der Wälder zugesprochen hat. Man stelle sich vor, man gibt dem Wolf die Obhut der Schafe.

Speziell gibt es im Nordwesten von Tasmanien noch Regenwälder die zu den letzten der gemäßigten Breiten gehören. Insbesondere der Tarkine Nationalpark (Englisch). "Forestry Tasmania" hatte in früherer Zeit Interesse bekundet den Wald abzuholzen, jetzt hat man erkannt, dass man evtl. mit Tourismus mehr Geld verdienen kann. Warum nicht beides haben: Es gibt Pläne Straßen und Parkplätze in den Park zu bauen, damit die Touristen sich nicht so lange bewegen müssen. Meines Erachtens gehen die Ideen nicht weit genug. Besser wäre es, alles abzuholzen und dann einen Erlebnispark zu erichten. Da hat man dann Spiel, Spaß, Spannung in einem und muss sich nicht soviel bewegen. Und die Holzlobby bekommt ihr Sägemehl ;)

Donnerstag, 5. März 2009

Erst Wellenreiten wollen und dann nicht runterkommen

Als ich heute morgen mit Eddie zur Arbeit fuhr, konnte man schon sehen wie die Flut in den Fluss drückte. Flut heißt Surfing-Zeit. Also, nach der Arbeit alles zusammengepackt und dieses mal nach Cremorne gefahren.

Um zum "Strand" zu kommen, mussten wir erstmal durch etwas Kiefernwald und eine vollgekackte Schafherde laufen. Der Strand war mehr Geröll als Sand, aber Wellen waren zu sehen. Ben - als langjähriger Surf-Profi - war schon im Wasser und wir kamen nach.

Es war gar nicht so leicht in's Wasser zu kommen, wenn man achten muss, wohin man tritt (vor allem ich ohne Brille). Wir wollten die Schwimmflossen erst im Wasser, anstatt am Strand anziehen. Überall lagen große Steine und dann kamen ab und zu etwas größere Wellen. Eddie meinte, dass die Wellen nicht wirklich stark wären und wurde danach gleich von einer umgeschmissen. Ich hatte was zu lachen. Also doch die Schwimmflossen am Strand anziehen.

Irgendwie kam ich ohne größere Blessuren ins Wasser und paddelte raus. Jetzt hieß es warten auf die Wellen. Voll ausgestattet versuchte ich die erst größere: daneben - Welle war schneller. Das passierte drei, viermal und Ben gab mir ein paar Tipps wie ich besser die Wellen fange:
  • Das Bodyboard in die Hüften stemmen und mit Armen und Beinen paddeln.
  • Wenn man dann auf der Welle ist, hält man das Bord mit einem Arm vorn und mit dem anderen seitlich fest (jeh nachdem in welche Richtung man will).
Dummerweise kamen nach der kleinen Einführung für ca. 20min keine Wellen. Da es schon dunkel wurde, entschieden wir uns zu fahren. Ich versuchte nochmal mein Glück mit der nächst grösseren Welle und fand mich auf einmal auf dem Kamm wieder. Wohooo!!! Ich raste auf der Welle den Strand entgegen. Wie war das abspringen nochmal? Äh, hat mir keiner erklärt: "Aaaaaaaaah ..." Irgendwie landete ich wieder im Wasser und war fast am Strand (ca. 10m überbrückt). Beim rauskrabbeln hab ich mir mit Eddie noch die Hacksen aufgerissen, weil natürlich jetzt wieder die großen Brecher kamen. Danke!

(photo von Lolo Le BeGood1)

Montag, 2. März 2009

Feueralarm

Ich bekam gerade eine Nachricht von der örtlichen Polizeibehörde:
VIC Police: Extreme weather in Vic expected. Mon night & Tues. High wind & fire risk. Listen to ABC Local radio for emergency updates. Do not reply to this msg.
Polizei [des Bundesstaates Viktoria]: Extremes Wetter für Viktoria vorhergesagt. Montag Nacht & Dienstag. Starker Wind mit hohem Feuerrisiko [Waldbrandriskio]. Änderungen der Notlage über Radio empfangbar. Nicht auf diese Nachricht antworten.
Die Waldbrandgefahr ist unvermindert stark in Australien. Ich selber bekomme von den Waldbränden nicht viel mit, da ich in Tasmanien und nicht in Viktoria (Melbourne) bin. Dennoch erstaunlich, dass auch hier gewarnt wird, da Buschbrände auch in Tasmanien keine Seltenheit sind. Eddie hat mir Geschichten erzählt, dass er Leute gesehen hat, die in kochendes Wasser des Swimmingpools gesprungen sind um den Flammen zu entkommen.

Die Brände lassen sich schlecht mit europ. Verhältnissen vergleichen. Das Öl in den Eucalyptusbäumen entfacht eine unglaubliche Hitze. Das Problem ist, dass die Leute ihre Häuser nicht verlassen wollen, wenn evakuiert wird. Zudem bilden brennende Bäume sog. Gasseen, die dann explodieren.

In Australien ist vor allem noch Mittelwelle ziemlich in Mode. Damit lassen sich die meisten Menschen auf dem dünn besiedelten Kontinent erreichen. Auf alte, analoge Technik wird in Europa nicht mehr viel Wert gelegt scheint es mir. Dumm wenn man die Menschen vor etwas warnen will und in den meisten Städten die Sirenen abbaut. Zu diesem Ergebnis ist die Feuerwehr auf einer Rot Kreuz Veranstaltung gekommen, auf der ich vor einem Jahr war.

(foto von Fighting Tiger)

Sonntag, 1. März 2009

Neues Surf-Gedöhns

Um beim nächsten surfen auch ein paar größere Wellen fangen zu können, war ich heute mit Eddie in der Stadt um Flossen zu kaufen. Die Dinger sind kürzer als Taucherflossen und werden zum paddeln benutzt.

Zu den Flossen brauchte ich noch Socken und Bandagen. Letztere werden mit Flossen und Bein verbunden, damit man sie nicht verliert, sollte man in die "Waschmaschiene" der Welle gelangen. Die Socken sehen lustig aus und sollen verhindern, dass man sich nicht wunde Stellen durch das Gummi oder den Sand zuzieht. Zumal sie noch warm halten, weil sie aus Neopren hergestellt sind.

In Tasmanien gibt es eine Surfgegend die scheinbar unter den Surfern als Geheimtipp für seine riesigen Wellen gehandelt wird. Shipsterns Bluff liegt ungefähr 75km südöstlich von Hobart auf der Tasmanischen Halbinsel und hat eine riesige Brandung. Wellen bis zu 7m Höhe ähnlich wie in Hawaii bringen sogar Profis an ihre Grenzen. Wer Zeit hat, sollte mal im Internet nach 'Shipsterns Bluff' suchen und sich die Videos anschauen.

Montag, 23. Februar 2009

Greenhorn geht surfen

Am Wochenende war ich mit Eddie und seinen Schwiegersöhnen das erste mal surfen. Am Samstag noch einen Nassanzug besorgt um im kalten Wasser eine Weile aushalten zu können.

Wir sind an die Südspitze von Oppossum Bay gefahren. Ansich kann man an der ganzen unteren Küste gute Wellen abfassen, aber wir hatten nur an der westlichen Spitze von Oppossum Bay Glück. Dort trifft der Pazifik auf's Festland. Einer der Schwiegersöhne konnte mir ein Bodyboard leihen. Eddie brachte zwar Flossen mit, aber mit denen hatte ich so meine Probleme überhaupt vorwärts zu kommen. In den Nassanzug bin ich ganz gut reingekommen. Socken sind zum anziehen des Anzugs eine echte Hilfe.

Das Wasser war ganz schön kalt, aber durch den Anzug hab ich nach nen paar Minuten nicht mehr viel von der Kälte mitbekommen. Leider auch nicht mehr viel von der Umwelt, weil ich schon unter der ersten großen Welle verschütt gegangen bin. Man kann sich vom Strand aus gar nicht vorstellen, das manche Wellen ganz schöne Walzen sind.

Die Schwiergersöhne waren schon am Wellenreiten und ich wollte folgen. Ich sah wie der eine nen Three-Sixty (360 Grad Drehung) absolvierte. "Gut, den Three-Sixty heb ich mir für nachher auf, aber mit surfen kann man ja anfangen. Easy peasy ...", dachte ich mir. Danach wurde ich gleich nochmal daran erinnert, dass ich zu spät auf die Welle "aufgesprungen bin" und lag fast am Strand. Rausschwimmen ist kein Ding, aber die Wellen so abpassen, dass man nicht darunter begraben wird ist eine Kunst. Entweder ist man zu langsam (ohne Flossen) oder zu schnell und man findet sich unter Wasser gut durchgewirbelt wieder.

Schnauze voll vom auf die Fresse kriegen, versuchte ich mich erstmal an die kleinen Wellen um ein Gefühl zu bekommen. Je mehr ich probierte, desto besser kam ich mit den Wellen mit. Ein neues Gefühl, wenn man von den Wellen getragen Richtung Strand donnert und das Bodyboard festhalten muss um nicht wieder unter der Welle zu liegen. Zum Schluss probierte ich ein paar große Wellen und hatte sogar Glück. Jetzt muss ich mir ein Paar Flossen besorgen und dann geht's ab!!

Mittwoch, 18. Februar 2009

Wenn das Possum zweimal klingelt

In dem Haus in dem ich mit wohne, gibt es Belüftungsschächte zwischen
Ober- und Unterdach. Dummerweise hat sich dort ein Possum eingenistet,
welches in der Nacht ganz schön Krach macht.

Mein Arbeitskollege Eddie hat nun das Loch mit einem dicken Knäul Draht
verbarrikadiert, jedoch scheint das Possum nicht so leicht locker lassen
zu wollen. Ich hab's heute erwischt, wie es am draht rumgefummelt hat.
Ansich sind die Tierchen ganz putzig, vor allem wenn sie auf dem Dach
sitzen und mit gespitzten Ohren einen ganz unschuldig entgegenschauen:
"Ich hab nix gemacht!".

Mich persönlich stört es nicht, vor allem wenn man so nah an die
Tierchen rankommt. Aber ich schlafe auch im Untergeschoss und hab die
Fledermäuse die jede Nacht einfliegen und das Ungeziefer wegfangen ;)

(photo von designerscotty)

Donnerstag, 12. Februar 2009

Schnell mal ein Paket verschicken

Da in der Firma in der ich gerade arbeite große Eröffnungsfeier (weil umgezogen) am Freitag ist, war ich vor ein paar Wochen auf der Suche nach einem Anzug in Hobart. Auch wenn der Australische Dollar schlechter zum Euro steht, zahlt man immerhin um die (umgerechnet) 300 - 400 EUR für einen anständigen Anzug inkl. Krawatte und Hemd. Hinzu kommt das Problem mit der Größe: extra lang bekommt man hier kaum zu kaufen.

Ich entschied mich für die Paketlösung: meine Eltern schicken mir meinen Anzug nach Australien (60 EUR). Am 3. Februar in Deutschland aufgegeben, sollte das Paket ungefähr 4 Tage dauern, da per Luftpost versand.

Da es gestern, den 11. Februar immer noch nicht angekommen war, begab ich mich auf der Suche wo das Paket bleibt. Auf der DHL Homepage in Deutschland nachgeschaut, scheint der Versand auf dem halben Weg hängen geblieben zu sein. Es stellte sich heraus, dass das Paket nicht per DHL, sondern mit der Deutschen Post versand wurde. Das heisst, dass man die Sendungsinformation nur bis zum Frankfurter Flughafen nach verfolgen kann. Weiterhin erfuhr ich, dass der sogenannte UPU Code (CPXXXXXXXXXXDE) dazu dient, das Paket im Empfängerland nachzuverfolgen.

Über die Seite der Australischen Post lässt sich leider mit dem UPU Code nichts verfolgen. Ausserdem gab es den Hinweis beim Zoll nachzufragen. Also, heute beim Zoll angerufen. Es meldete sich jemand mit indischem Dialekt, der mich auf die Hotline der Australischen Post verwies. Dort angerufen, konnte man mir sogar Auskunft geben: das Paket lag bis heute beim Zoll in Sydney und ist in ca. 4-5 Werktagen, also am 19. Februar evtl. in Hobart. Das sind ungefähr 12 Tage Versanddauer.

Was sagt uns das:

  1. Pakete aus Deutschland dauern arschlange

  2. Pakete aus Deutschland kosten ein Vermögen

  3. wenn schon Pakete verschicken, dann gleich per DHL um die Sendung verfolgen zu können

Samstag, 7. Februar 2009

Barhopping

Am Freitag war ich mit Arbeitskollegen in Hobart unterwegs. Eddie - 62 Jahre alt - für das Marketing zuständig, Fred - 25 Jahre alt - einer der Entwickler. Wir stiegen nach der Arbeit erst im METZ ab, welches gleich neben der Arbeitsstätte liegt. Es gab ausreichend Bier und auch etwas für die Augen ;)

Danach wollten wir schnell nach Hause und mit nem Taxi wieder in die Stadt. Fred haben wir zu Hause raus gelassen. Er wollte sich duschen, rasieren und sollte sich um ein Taxi kümmern um uns abholen. Etwa fünf Minuten nachdem wir zu Hause angekommen waren, hupte das Taxi schon vor der Tür. Ich hatte mich rasiert und warf mir schnell ein paar Klamotten über. Ich rannte schnell zu Eddie hoch. Er bügelte noch seine Jeans und war gerade mit dem ersten Bein fertig. Der Taxifahrer wird sich freuen dachte ich.

Mit etwas Verspätung fuhren wir dann wieder zurück nach Hobart und stoppten in Salamanca (die Partymeile sozusagen am Wasser gelegen). Als erstes ging's in's Quarry. Eddie hat drei Bier für uns bestellt. Die Toilette war toll: als Mann hat man freie Sicht in's Restaurant vom Pissoir, die Leute im Restaurant schauen in ein Spiegel. Waer sicherlich lustig zu April in der Toilette zufällig das Licht anzumachen. Ich hatte meine Not mit der Trinkgeschwindigkeit mitzuhalten.

Danach ging's in's Barcelona - leider nicht viel los. Fred kaufte uns jeder nen Coopers, welches wir inhalierten um in die nächste Bar zu kommen: das Cargo. Tolle Bar mit nen Haufen junger Frauen und auch gut gefüllt. Dieses mal bestellte ich uns drei Bier, die wir etwas langsamer tranken ;)

Wir gingen in's T42, welches auf einem Pier gelegen ist. Eddie bestellte drei Bier und wir haben uns draussen an ein Tisch gesetzt. Dummerweise schließen die Restaurants ihre Aussenstaende um 0 Uhr, so dass wir nach weiteren drei Bier Richtung Observatory aufbrachen. Ich hatte jetzt leichten Seegang, die anderen beiden ebenfalls.

Wir wankten weiter zum Observatory und ein Pärchen stoppte uns um nach weiteren Kneipen zu fragen. Tipavary G. war ne Hippi-Dame die etwas fremd wirkte, aber dennoch sehr freundlich war. Die Unterhaltung war etwas gestelzt, wahrscheinlich auch durch den Alkoholeinfluss. Ich verbreitete die Maer, dass wir in der Pfannen Industrie in Hobart arbeiteten, aber Fred musste unsere Deckung platzen lassen indem er verriet das wir in der Software Industrie arbeiteten. Nach ner Umarmung ging's weiter.

Wir landeten im Observatory: etwas zwischen Technoschuppen und Dorfdisco. Es war nicht so schlimm wie es sich anhört. Ich bestellte drei Hoegarden und wir schauten in die tanzende Masse. Fred hatte einen Schwatz mit einer Dame draußen auf'm Sonnendeck. Die Leute feierten ausgelassen und die Musik wummerte. Ansich wurde alles kreuz und quer gespielt: von Pnau ueber Presets bis Pop...

Zuletzt landeten wir im Bakehouse um uns nen Pie zu ordern. Ich hatte einen mit Rindfleisch und Schinken. War gar nicht schlecht. Fred und Eddie wollten unbedingt nochmal zurück ins Observatory um sich jemanden zu suchen, der vielleicht mit ihnen das kalte Bett teilt. Jedoch mussten sich nach wenigen Minuten eingestehen, dass die Masse an Alkohol sie schläfrig gemacht hat. Also Taxi und ab nach Hause.

(Photos von happybene und lensfodder)

Freitag, 6. Februar 2009

Geist im Haus

Ich wohne derzeit bei einem älteren Arbeitskollegen, der mich glücklicherweise mit in seinem Haus wohnen lässt. Super Typ über den sich nochmal nen ganzes Blog füllen lässt.

Das Haus steht auf einem Berghang in West-Hobart von dem man eine tolle Sicht auf Hobart, Salamanka und die Hafengegend hat. Toll um die anlegenden und abfahrenden Ozeanriesen zu beobachten.
Nachts erweckt das Haus, bzw. das Dach zum leben, weil zwischen dem Dach und der eigentlichen Wohnung noch Belüftungsschächte liegen in dem sich ein Possum eingenistet hat. Die Viecher können einen ganz schönen Krach machen, warum es auch als Untermieter rausfliegen soll. Ich hab es bis jetzt noch nicht gesehen, weiss aber, dass sich die Possums scheinbar sehr wohl fühlen in den Städten.

In Melbourne hab ich eine ganze Familie in den Bäumen sitzen sehen, als ich vom "The Toff in Town" nachts Richtung Parkville gelaufen bin. Kam mir vor wie im Zoo, bloß mit dem Unterschied das kein Zaun zwischen Mensch und Possum gespannt ist.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Zone3

Am Montag war ich mit einem Arbeitskollegen Zone3 spielen. Im Village Cinema in Hobart gibt's noch eine richtige Spielhölle mit Videospielautomaten. Wahnsinn - ich dachte die wären schon längst ausgestorben.

Zone3 ist die Offline-Variante von Counter Strike bzw. ein Pendant zu Paintball mit einer Laserpistole. Der Spieler trägt einen Umhang mit Sensoren, die von einem anderen Spieler angeschossen werden kann. Das ganze findet in einem dunklen, großen Raum mit Irrgarten statt, der mit UV Lampen ausgeleuchtet ist. An dem Umhang mit Sensoren sind Leuchten dran, alles Weiße im Raum leuchtet durch das UV Licht sowieso.

So traf ich vor dem Eingang eine Handvoll Zone3 Freaks. Zwischen den jeweiligen Spielen gibt es fünf Minuten Pause. Captain Vegemite erklärte mir hastig wie ich den Fummel und die Pistole benutze, wie ich schnell in Deckung gehe und die Sensoren schütze. Nachher stellte sich heraus, dass die Truppe in Hobart zu den Besten in Australien gehört. So wurde auch gespielt.

Vor Anfang jeder Runde wird die Spielvariante nochmal erklärt. So gibt's verschiedene Capture the Flag Spielarten und Hasche-Varianten. Jede Runde dauert ungefähr 15 Minuten. Alles ist sehr hektisch, aber macht sehr viel Spaß.

Danach ging's noch Pizza essen im Sublime. Captain Vegemite spielt nicht nur Zone3, sondern kann auch nen Jug Bier (Bierkrug) in 6 Sekunden leeren. Vielleicht macht er das, das nächste mal vor Zone3 und ich hab eine Chance nicht mehr zu den Letzten zu gehören ;)

(Photo by arctanx.tk on flickr)

Samstag, 31. Januar 2009

Von Melbourne nach Tasmanien


Nach fast 14 Tagen Urlaub in Melbourne bin ich in Hobart Tasmanien gelandet um die Reisekasse wieder füllen zu wollen. Ich helfe derzeit bei der Firma Nunatak aus.

Die Stadt selber liegt im Südosten der Insel und hat einen großen Hafen. Das Hafengewässer soll so tief sein, dass man sogar einen Flugzeugträger reinschiffern könnte, wie behauptet wird. Die meisten wissenschaftlichen Expeditionen für die Antarktis laufen von Hobart aus. Die Stadt erinnert mich etwas an Jena: viele junge Menschen und stark bergig. An einigen Stellen darf man ganz schoen klettern (Google Street View: Molle St an der Ecke Davey St, Molle St).

Da zwischen Dezember und Januar die Sommerferien liegen und das neue Semester an der örtlichen Uni im Februar wieder anfängt, konkurriert man mit Studenten um eine Wohnung. Mit dem Ziel nur 6 Monate wohnen zu wollen wird man nicht gern genommen, da es im Winter (Juni, Juli) ausgesprochen schwer ist neue Mieter zu finden.

In Punkto Internet ist Australien etwa 3-5 Jahre hinter Europa. Bei den Breitbandvertraegen wird man im Durchschnitt (gibt auch Ausnahmen) 2 Jahre geknebelt und hat meistens ein Download-Limit. Flatrates im europäischen Sinne gibt es selten (ohne Download-Limit). Die Leitung sollte man nicht glühen lassen, sonst wird aus der Flatrate schnell eine Slowrate.

Generell muss ich sagen, dass die meisten Australier die ich kennengelernt habe, keine Hektiker sind. Selbst wenn das Haus brennt, scheint man hier noch so gelassen zu sein, dass man erstmal nen Kaffee trinken geht bevor man zu löschen beginnt. "Easy peasy" halt ...

(Bild von flickr)

Mittwoch, 14. Januar 2009

Kurzaufenthalt in Südkorea

Ich möchte noch ein paar abschließende Worte zu meinem Kurzaufenthalt in Seoul schreiben.

T-Money Card

T-money card
Mein Reiseführer gab mir den blendenden Tipp sich diese Geldkarte zuzulegen, um günstig mit der U-Bahn in Seoul zu fahren. Die Karte kostet 3000 WON (ca. 1.70 EUR) und kann mit Guthaben befüllt werden. An den U-Bahn Eingängen braucht nur die Karte auf ein Lesegerät gehalten zu werden um zu bezahlen (1000 WON = 0.56 EUR pro Fahrt für die ersten 10km). Die Karte kann aber zudem an fast allen anderen Punkten (Supermärkte, Einkaufszentren, Tankstellen, etc.) zum bezahlen genommen werden. Eine Geldkarte für alles - super.


Seoul

Die Stadt selber hat unglaublich viel zu bieten. Sei es von Sehenswürdigkeiten, Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu sportlichen Aktivitäten. Zudem sind die Menschen unglaublich freundlich und helfen einen weiter, wenn es Probleme gibt. Man selber wird auch unterwegs angesprochen und es fällt leicht einen Schwatz zu machen.

Auch ist mir aufgefallen, dass es sehr positiv angenommen wird, wenn man etwas Koreanisch spricht (Danke, Bitte, Guten Tag, Auf Wiedersehen, usw) und etwas die Gebräuche und Sitten beherrscht. Hangeul lesen zu lernen ist sehr einfach und kann helfen sich zu orientieren. Die meiste Beschilderung ist dreisprachig und man wird anfänglich zu langsam lesen um hinterher zu kommen.

U-Bahn

Die U-Bahn selber ist kinderleicht zu benutzen und sehr sauber, dass man fast vom Boden Essen könnte. Es ist auch nichts beschmiert oder Unrat liegt herum. Zusätzlich gibt es an den meisten Plätzen eine Sitzheizung, welche vor allem angenehm in der kalten Jahreszeit ist.

Great light at Hoegi station
Alle verhalten sich ruhig (vor allem erstaunlich: die Jugend) und jeder achtet darauf, dass er niemanden behindert (sei es mit lauter Musik oder anderen Dingen). Ausgewiesene Plätze für Alte oder Behinderte werden nicht von anderen ausser der Zielgruppe selbst besetzt; sogar wenn die U-Bahn voll ist nicht.

Derzeit gibt es 9 Linien, die sich ständig kreuzen und auf dem Plan ein heilloses durcheinander ergeben, jedoch ist die Benutzung kinderleicht. Hier sollten sich vor allem die Deutschen U-Bahnen ein Beispiel nehmen, die ich persönlich grausam in der Orientierung finde, von der Beschilderung und den (meist nur deutschen) Ansagen gar nicht zu sprechen.

Essen




Seoul ist ein lukullisches Paradies. Es gibt immer andere Arten von Gerichten und Möglichkeiten diese auszuprobieren. Die meisten Standardgerichte in Korea bestehen aus Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten (z.B. auch Seetang). Die Gerichte sind meistens sehr scharf, aber auch unglaublich lecker. Es stehen immer "Fressbuden" an Strassenecken herum an denen man schlemmen kann (noch nicht ausprobiert). Ich habe koreanisches Essen sehr genossen.

Kleinigkeiten

Als fast zwei Meter Mensch fällt man unter den zierlichen Koreanern auf. Viele Kinder haben mir zugewinkt und auch Erwachsene haben mich angesprochen. Die Mopedfahrer fahren scheinbar überall, sogar auf den Gehwegen. Ich selber habe keine Bettler gesehen noch hatte ich Angst vor Diebstahl. Obdachlose soll es wohl geben, auch wenn ich keine gesehen hab. Die Jugend weiss sich zu kleiden und ist meistens sehr modisch angezogen, nicht zu sprechen von den vielen super schönen Koreanerinnen.

Alles in Allem hat mich Seoul als 12 Millionen Metropole unglaublich mitgenommen und ist derzeit meine Lieblingsstadt. Sollte ich Zeit haben, würde ich jederzeit gern nochmal Seoul oder Korea besuchen.

Tagesausflug zur Grenze zu Nordkorea

Nach dem zweiten Weltkrieg entstand in Korea eine ähnliche Situation wie in Deutschland: der Norden wurde durch die Sowiets besetzt, der Süden von den Amerikanern. Jedoch kam es zum Krieg und nur ein Waffenstillstandsabkommen sichert seit rund 50 Jahren den Frieden (mehr auf wikipedia zum Koreakrieg).

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Die USO bot einen Tagesausflug für US$44 (60000 WON) mit Englisch sprechenden Führern an. Morgens 7.30 Uhr, ging es von Camp Kim mit zwei Bussen los. Die Route nach Panmunjeom ging entlang des Hangang Flusses, welcher am Rand schon von den Südkoreanern einer Hochsicherheitszone gleicht und streng bewacht wird. Unser Führer meinte, dass die Nordkoreaner schon versucht hatten in Südkorea mit U-Booten einzudringen.

Sicherheitszone (JSA)


Den ersten Stopp machten wir in Camp Bonifaz, welches 400m von der demillitarisierten Zone entfernt liegt und unter UN Kontrolle steht. Dort wurden Busse gewechselt und das US Millitaer übernahm die Führung. Reisepaesse wurden kontrolliert sowie vom US Millitaer eine kurze Einfuehrung zur Historie und Situatation gegeben. Zusaetzlich bekamen wir Sicherheits- und Verhaltenshinweise. Danach ging es in die gemeinsame Sicherheitszone (JSA). Wann Fotos gemacht werden durfte wurde streng kontrolliert. Wir bekamen die Gelegenheit Fotos von den Barracken, Soldaten und der Nordamerikanischen Seite zu machen. Meines Erachtens wurde ordentlich Propaganda gemacht. Der Soldat auf Nordkoreanischer Seite machte eigentlich einen sehr uninteressierten Eindruck.

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Weiter ging es zu einem Aussichtspunkt von dem aus auf die Nordkoreanische Seite der Grenze geschaut werden konnte. Wir konnten das Propagandadorf Kijŏng-dong mit seinem höchsten Flaggenmast der Welt sehen (160m, die Fahne selbst wiegt 270kg und wehte im Wind!). Auffallend war das auf der nordkoreanischen Seite kaum ein Baum zu sehen war, nur karges Land.

Nachdem die Sicherheitszone abgehandelt war, ging es zurück nach Camp Bonifaz in dem Touristen die Möglichkeit hatten Merchandising Artikel (T-Shirts, Stacheldraht, Sticker, etc) zu kaufen. Einige taten dies, ich hab mich auf dem Weg zum Geldautomaten gemacht und wurde auch gleich von einem Soldaten gestoppt, der mich aber freundlicherweise Geld abheben lies.


Dora Aussichtsplatform



Weiter ging es zur Dora Aussichtsplatform, von wo aus keiner Fotos, aber jeder Münzen in die Ferngläser stopfen durfte. Hauptattraktion war ein schwarz bekleidete Person die durch Kijong-dong lief. Ich hatte 500 WON übrig und sah mir die Show an. Von hier aus konnte man besser in das Nordkoreanische Territorium sehen. Zudem bekamen wir in gebrochenem Englisch eine kurze Praesentation von einem unserer Führer zur Geschichte der Station.

Dritter nordkoreanischer Infiltrationstunnel



Den letzten Stopp machten wir am dritten Infiltrationstunnel der von nordkoreanischer Seite aus gegraben wurde. Laut den Nordkoreanern nur zum Steinkohleabbau, der aber 44km vor Seoul erkannt wurde. Zuerst ging es in ein Museum über den Koreakrieg. Wir bekamen einen sehr pathetischen Film zu sehen. Danach ging es mit Helm ausgestattet hinab in den Tunnel der in 73m Tiefe liegt. Bis zum Tunnelende ist es ca. 500m die ich leider die ganze Zeit gebückt laufen musste (Grüsse an meinen Rücken). Das Ende des Tunnels wurde von den Südkoreanern mit Beton verschlossen. Nur eine kleine Oeffnung blieb übrig durch die man schauen konnte. Man sah ... nichts, ausser die nächste Betonwand (wow!).

Zusammenfassung


Die Tour war seine US$ 44 wert, auch weil ich in den wenigen Tagen, die ich in Seoul war zumindest etwas von der Umgebung sehen konnte. Der Ausflug hatte immer etwas propagandistisches; das kaufen von Merchandising Artikeln fand ich sehr kitschig aber hat mich nicht verwundert. Ich persönlich denke, das die Situation in der sich beide Staaten befinden nicht mit der von Deutschland verglichen werden kann, da sich beide deutsche Seiten nicht bekriegt haben.

Freitag, 9. Januar 2009

In Seoul angekommen

Korean-Air Die erste Ueberraschung erwartete mich am Frankfurter Flughafen beim einchecken: 74 Leuteduerfen sich einen Jumbo teilen. Da macht Holzklasse fliegen Spass. Das Boardprogramm beiist exzellent. Nicht verstanden habe ich, warum ich bei der Fraport Security meinWerkzeug-Knochen (Umzug-Ueberbleibsel) lassen musste, aber im Flugzeug Metallbesteck ausgeteilt wurde. Sicherlich hat man das Flugzeug mit nem Messer nicht ganz so schnell auseinander gebaut.

In Seoul angekommen, musste ich etwas hin und herrennen. Hab mir eine T-Moneycard besorgt, die ich mit Guthaben aufladen musste (7000 Won draufgeschmissen), mit der ich dann bequem zwei U-Bahn Stationen gewechselt, mehr als 70km gefahren und umgerechnet 3,50 EUR bezahlt hab.

Jetzt sitz ich bei der USO. Ganz amerikanisch und millitaerisch hier, wie ich mir das vorgestellt hab, aber alle sehr freundlich. Da nutze ich gleich das kostenlose surfen fuer diesen Blogeintrag. Morgen geht's mit der USO um 7.00 zur DMZ. Ich bin sehr gespannt.

Jetzt such ich mir ein Restaurant um etwas zu essen.

Montag, 5. Januar 2009

Das Beste zum Schluss

Zahnersatz? Bonusheft? Wer bei einer gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland versichert ist, sollte sein Bonusheft führen um Anspruch auf Zahnersatz zu haben. Dazu gehört jährlich in Deutschland zum Zahnarzt zu gehen.

Was aber machen, wenn man das ganze Jahr gar nicht in Deutschland ist? Genau deshalb habe ich mich bei meiner Krankenkasse (GEK) im Dezember informiert. "Kein Problem, wenn nachweisbar ist, dass sie das ganze Jahr im Ausland waren.", sagte man mir am Telefon bei der GEK Dessau. Das heißt, keine Nachteile, wenn ich nach einem Jahr Australien zurückkehre. Meine Zahnarztpraxis (Dank an Praxis Anja Paul in Leipzig Lindenau) gab mir den Hinweis, diese Bestätigung nochmal schriftlich einzufordern, dem ich auch nachging.

Daraufhin meldete sich die GEK Dessau nochmal. Man möchte doch noch die Abmeldung der Stadt haben, um mir die Bestätigung schriftlich zu geben. Als ich heute bei der GEK Dessau mit der Abmeldebescheinigung auftauchte, wusste man natürlich von nix. Die Sache sah auch vollkommen anders aus: solch eine Bestätigung kann nicht ausgehändigt werden. Es muss ein Zahnarzt im Jahr aufgesucht werden (auch möglich im Ausland).

In zwei Tagen geht mein Flieger. Jetzt muss ich zusehen, dass ich nochmal zum Zahnarzt renne um den Stempel zu bekommen, sonst muss ich's bezahlen. Wer Zahnarztgehälter kennt, weiss wie "billig" das wird. Und ich frage mich, wer bei der GEK in Dessau gepennt hat. Dann hätte ich mir den Stress sparen können.

Update: Einfach zum Zahnarzt gehen ist zu einfach. Da ich im Oktober erst beim Zahnarzt war, kann ich auch erst wieder Ende Januar bei meinem Zahnarzt erscheinen. Die GEK in Leipzig gab mir einen guten Tipp: Mal bei einem Zahnarzt in meinem Wohnort - Dessau - probieren. Einen Tag hab ich ja noch um einen Stempel in's Bonusheft zu bekommen...