Montag, 23. Februar 2009

Greenhorn geht surfen

Am Wochenende war ich mit Eddie und seinen Schwiegersöhnen das erste mal surfen. Am Samstag noch einen Nassanzug besorgt um im kalten Wasser eine Weile aushalten zu können.

Wir sind an die Südspitze von Oppossum Bay gefahren. Ansich kann man an der ganzen unteren Küste gute Wellen abfassen, aber wir hatten nur an der westlichen Spitze von Oppossum Bay Glück. Dort trifft der Pazifik auf's Festland. Einer der Schwiegersöhne konnte mir ein Bodyboard leihen. Eddie brachte zwar Flossen mit, aber mit denen hatte ich so meine Probleme überhaupt vorwärts zu kommen. In den Nassanzug bin ich ganz gut reingekommen. Socken sind zum anziehen des Anzugs eine echte Hilfe.

Das Wasser war ganz schön kalt, aber durch den Anzug hab ich nach nen paar Minuten nicht mehr viel von der Kälte mitbekommen. Leider auch nicht mehr viel von der Umwelt, weil ich schon unter der ersten großen Welle verschütt gegangen bin. Man kann sich vom Strand aus gar nicht vorstellen, das manche Wellen ganz schöne Walzen sind.

Die Schwiergersöhne waren schon am Wellenreiten und ich wollte folgen. Ich sah wie der eine nen Three-Sixty (360 Grad Drehung) absolvierte. "Gut, den Three-Sixty heb ich mir für nachher auf, aber mit surfen kann man ja anfangen. Easy peasy ...", dachte ich mir. Danach wurde ich gleich nochmal daran erinnert, dass ich zu spät auf die Welle "aufgesprungen bin" und lag fast am Strand. Rausschwimmen ist kein Ding, aber die Wellen so abpassen, dass man nicht darunter begraben wird ist eine Kunst. Entweder ist man zu langsam (ohne Flossen) oder zu schnell und man findet sich unter Wasser gut durchgewirbelt wieder.

Schnauze voll vom auf die Fresse kriegen, versuchte ich mich erstmal an die kleinen Wellen um ein Gefühl zu bekommen. Je mehr ich probierte, desto besser kam ich mit den Wellen mit. Ein neues Gefühl, wenn man von den Wellen getragen Richtung Strand donnert und das Bodyboard festhalten muss um nicht wieder unter der Welle zu liegen. Zum Schluss probierte ich ein paar große Wellen und hatte sogar Glück. Jetzt muss ich mir ein Paar Flossen besorgen und dann geht's ab!!

Mittwoch, 18. Februar 2009

Wenn das Possum zweimal klingelt

In dem Haus in dem ich mit wohne, gibt es Belüftungsschächte zwischen
Ober- und Unterdach. Dummerweise hat sich dort ein Possum eingenistet,
welches in der Nacht ganz schön Krach macht.

Mein Arbeitskollege Eddie hat nun das Loch mit einem dicken Knäul Draht
verbarrikadiert, jedoch scheint das Possum nicht so leicht locker lassen
zu wollen. Ich hab's heute erwischt, wie es am draht rumgefummelt hat.
Ansich sind die Tierchen ganz putzig, vor allem wenn sie auf dem Dach
sitzen und mit gespitzten Ohren einen ganz unschuldig entgegenschauen:
"Ich hab nix gemacht!".

Mich persönlich stört es nicht, vor allem wenn man so nah an die
Tierchen rankommt. Aber ich schlafe auch im Untergeschoss und hab die
Fledermäuse die jede Nacht einfliegen und das Ungeziefer wegfangen ;)

(photo von designerscotty)

Donnerstag, 12. Februar 2009

Schnell mal ein Paket verschicken

Da in der Firma in der ich gerade arbeite große Eröffnungsfeier (weil umgezogen) am Freitag ist, war ich vor ein paar Wochen auf der Suche nach einem Anzug in Hobart. Auch wenn der Australische Dollar schlechter zum Euro steht, zahlt man immerhin um die (umgerechnet) 300 - 400 EUR für einen anständigen Anzug inkl. Krawatte und Hemd. Hinzu kommt das Problem mit der Größe: extra lang bekommt man hier kaum zu kaufen.

Ich entschied mich für die Paketlösung: meine Eltern schicken mir meinen Anzug nach Australien (60 EUR). Am 3. Februar in Deutschland aufgegeben, sollte das Paket ungefähr 4 Tage dauern, da per Luftpost versand.

Da es gestern, den 11. Februar immer noch nicht angekommen war, begab ich mich auf der Suche wo das Paket bleibt. Auf der DHL Homepage in Deutschland nachgeschaut, scheint der Versand auf dem halben Weg hängen geblieben zu sein. Es stellte sich heraus, dass das Paket nicht per DHL, sondern mit der Deutschen Post versand wurde. Das heisst, dass man die Sendungsinformation nur bis zum Frankfurter Flughafen nach verfolgen kann. Weiterhin erfuhr ich, dass der sogenannte UPU Code (CPXXXXXXXXXXDE) dazu dient, das Paket im Empfängerland nachzuverfolgen.

Über die Seite der Australischen Post lässt sich leider mit dem UPU Code nichts verfolgen. Ausserdem gab es den Hinweis beim Zoll nachzufragen. Also, heute beim Zoll angerufen. Es meldete sich jemand mit indischem Dialekt, der mich auf die Hotline der Australischen Post verwies. Dort angerufen, konnte man mir sogar Auskunft geben: das Paket lag bis heute beim Zoll in Sydney und ist in ca. 4-5 Werktagen, also am 19. Februar evtl. in Hobart. Das sind ungefähr 12 Tage Versanddauer.

Was sagt uns das:

  1. Pakete aus Deutschland dauern arschlange

  2. Pakete aus Deutschland kosten ein Vermögen

  3. wenn schon Pakete verschicken, dann gleich per DHL um die Sendung verfolgen zu können

Samstag, 7. Februar 2009

Barhopping

Am Freitag war ich mit Arbeitskollegen in Hobart unterwegs. Eddie - 62 Jahre alt - für das Marketing zuständig, Fred - 25 Jahre alt - einer der Entwickler. Wir stiegen nach der Arbeit erst im METZ ab, welches gleich neben der Arbeitsstätte liegt. Es gab ausreichend Bier und auch etwas für die Augen ;)

Danach wollten wir schnell nach Hause und mit nem Taxi wieder in die Stadt. Fred haben wir zu Hause raus gelassen. Er wollte sich duschen, rasieren und sollte sich um ein Taxi kümmern um uns abholen. Etwa fünf Minuten nachdem wir zu Hause angekommen waren, hupte das Taxi schon vor der Tür. Ich hatte mich rasiert und warf mir schnell ein paar Klamotten über. Ich rannte schnell zu Eddie hoch. Er bügelte noch seine Jeans und war gerade mit dem ersten Bein fertig. Der Taxifahrer wird sich freuen dachte ich.

Mit etwas Verspätung fuhren wir dann wieder zurück nach Hobart und stoppten in Salamanca (die Partymeile sozusagen am Wasser gelegen). Als erstes ging's in's Quarry. Eddie hat drei Bier für uns bestellt. Die Toilette war toll: als Mann hat man freie Sicht in's Restaurant vom Pissoir, die Leute im Restaurant schauen in ein Spiegel. Waer sicherlich lustig zu April in der Toilette zufällig das Licht anzumachen. Ich hatte meine Not mit der Trinkgeschwindigkeit mitzuhalten.

Danach ging's in's Barcelona - leider nicht viel los. Fred kaufte uns jeder nen Coopers, welches wir inhalierten um in die nächste Bar zu kommen: das Cargo. Tolle Bar mit nen Haufen junger Frauen und auch gut gefüllt. Dieses mal bestellte ich uns drei Bier, die wir etwas langsamer tranken ;)

Wir gingen in's T42, welches auf einem Pier gelegen ist. Eddie bestellte drei Bier und wir haben uns draussen an ein Tisch gesetzt. Dummerweise schließen die Restaurants ihre Aussenstaende um 0 Uhr, so dass wir nach weiteren drei Bier Richtung Observatory aufbrachen. Ich hatte jetzt leichten Seegang, die anderen beiden ebenfalls.

Wir wankten weiter zum Observatory und ein Pärchen stoppte uns um nach weiteren Kneipen zu fragen. Tipavary G. war ne Hippi-Dame die etwas fremd wirkte, aber dennoch sehr freundlich war. Die Unterhaltung war etwas gestelzt, wahrscheinlich auch durch den Alkoholeinfluss. Ich verbreitete die Maer, dass wir in der Pfannen Industrie in Hobart arbeiteten, aber Fred musste unsere Deckung platzen lassen indem er verriet das wir in der Software Industrie arbeiteten. Nach ner Umarmung ging's weiter.

Wir landeten im Observatory: etwas zwischen Technoschuppen und Dorfdisco. Es war nicht so schlimm wie es sich anhört. Ich bestellte drei Hoegarden und wir schauten in die tanzende Masse. Fred hatte einen Schwatz mit einer Dame draußen auf'm Sonnendeck. Die Leute feierten ausgelassen und die Musik wummerte. Ansich wurde alles kreuz und quer gespielt: von Pnau ueber Presets bis Pop...

Zuletzt landeten wir im Bakehouse um uns nen Pie zu ordern. Ich hatte einen mit Rindfleisch und Schinken. War gar nicht schlecht. Fred und Eddie wollten unbedingt nochmal zurück ins Observatory um sich jemanden zu suchen, der vielleicht mit ihnen das kalte Bett teilt. Jedoch mussten sich nach wenigen Minuten eingestehen, dass die Masse an Alkohol sie schläfrig gemacht hat. Also Taxi und ab nach Hause.

(Photos von happybene und lensfodder)

Freitag, 6. Februar 2009

Geist im Haus

Ich wohne derzeit bei einem älteren Arbeitskollegen, der mich glücklicherweise mit in seinem Haus wohnen lässt. Super Typ über den sich nochmal nen ganzes Blog füllen lässt.

Das Haus steht auf einem Berghang in West-Hobart von dem man eine tolle Sicht auf Hobart, Salamanka und die Hafengegend hat. Toll um die anlegenden und abfahrenden Ozeanriesen zu beobachten.
Nachts erweckt das Haus, bzw. das Dach zum leben, weil zwischen dem Dach und der eigentlichen Wohnung noch Belüftungsschächte liegen in dem sich ein Possum eingenistet hat. Die Viecher können einen ganz schönen Krach machen, warum es auch als Untermieter rausfliegen soll. Ich hab es bis jetzt noch nicht gesehen, weiss aber, dass sich die Possums scheinbar sehr wohl fühlen in den Städten.

In Melbourne hab ich eine ganze Familie in den Bäumen sitzen sehen, als ich vom "The Toff in Town" nachts Richtung Parkville gelaufen bin. Kam mir vor wie im Zoo, bloß mit dem Unterschied das kein Zaun zwischen Mensch und Possum gespannt ist.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Zone3

Am Montag war ich mit einem Arbeitskollegen Zone3 spielen. Im Village Cinema in Hobart gibt's noch eine richtige Spielhölle mit Videospielautomaten. Wahnsinn - ich dachte die wären schon längst ausgestorben.

Zone3 ist die Offline-Variante von Counter Strike bzw. ein Pendant zu Paintball mit einer Laserpistole. Der Spieler trägt einen Umhang mit Sensoren, die von einem anderen Spieler angeschossen werden kann. Das ganze findet in einem dunklen, großen Raum mit Irrgarten statt, der mit UV Lampen ausgeleuchtet ist. An dem Umhang mit Sensoren sind Leuchten dran, alles Weiße im Raum leuchtet durch das UV Licht sowieso.

So traf ich vor dem Eingang eine Handvoll Zone3 Freaks. Zwischen den jeweiligen Spielen gibt es fünf Minuten Pause. Captain Vegemite erklärte mir hastig wie ich den Fummel und die Pistole benutze, wie ich schnell in Deckung gehe und die Sensoren schütze. Nachher stellte sich heraus, dass die Truppe in Hobart zu den Besten in Australien gehört. So wurde auch gespielt.

Vor Anfang jeder Runde wird die Spielvariante nochmal erklärt. So gibt's verschiedene Capture the Flag Spielarten und Hasche-Varianten. Jede Runde dauert ungefähr 15 Minuten. Alles ist sehr hektisch, aber macht sehr viel Spaß.

Danach ging's noch Pizza essen im Sublime. Captain Vegemite spielt nicht nur Zone3, sondern kann auch nen Jug Bier (Bierkrug) in 6 Sekunden leeren. Vielleicht macht er das, das nächste mal vor Zone3 und ich hab eine Chance nicht mehr zu den Letzten zu gehören ;)

(Photo by arctanx.tk on flickr)