Sonntag, 19. April 2009

Fräulein Palmers & Ihre fünf Töchter

Heute war ich wieder mit Eddie und seinem Schwiegersohn surfen. Schließlich musste das neu erstandene Surfbret von gestern ausgetestet werden. Habe mir dazu gleich noch eine Tasche gekauft in der ich nun alles transportieren kann.

Ansich haben wir immer den gleichen Tagesablauf: früh aufstehen, da meistens der Wind am frühen morgen ablandig ist, sprich gegen die Wellen drückt und sie somit länger stabil hält. Wir klappern dann mehrere Surfgegenden ab, aber landen meistens am unteren Ende von South Arm. Den besten Fleck gibt's meistens am rechten o. linken Ende des Strandes.

Surfing at cloudy bay
Nach nen ca. 5 Minuten Spaziergang am Strand entlang, wird sich umgezogen. Am besten bekommt man den Nassanzug über die Beine, wenn man Baumwollsocken trägt. Gut macht sich auch ein Wetshirt (T-Shirt aus Polyester). Das fügt nicht nur eine Schicht zur Wärmeisolation hinzu, es macht sich auch einfacher den Nassanzug an- und auszuziehen.

Hat man erstmal den Nassanzug an, muss noch eine Befestigungsleine am Board (die kommt beim Bodyboard um den Arm) und Befestigungsleinen an den kurzen Flossen befestigt werden. Dann werden die Socken angezogen (spezielle aus Neopren – halten die Füsse warm und schützen vor scheuernden Flossen). Flossen an und und los geht's.

Ich habe gemerkt, dass es als Anfänger viel mehr Spass macht sich in die gebrochenen Wellen zu stürzen und erstmal lenken zu üben. Nicht nur, dass die kleinen Wellen schon einen anständigen Schub haben mit dem man an den Strand gespühlt wird. Man landet nicht in der Welle, die einem durch die Strömungen wie eine Waschmaschine umherschleudert. Man kann besser lenken lernen in dem man das Körpergewicht nach rechts und links verlagert.

Die Strömungen schon von 1m (3-4ft) hohen Wellen sind nicht zu unterschätzen. Vor allem das man schwimmen und unter die hereinkommenden Wellen durchtauchen muss, vergessen viele. Ich hatte schon einmal meine Not aus dem Wasser zu kommen und möchte mich nicht als schlechten Schwimmer bezeichnen. Also Vorsicht mit zuviel Übermut.

Achso und wer nicht weiss, was der Titel mit dem Blogbeitrag zu tun hat, dem gebe ich hier zwei Hinweise:
  1. als männlicher Leser hebe man die rechte Hand und schaue sich diese genau an,
  2. gibt es verschiedene Surfwachse von Palmers.
Mann kombiniere jetzt die Bilder auf der Webseite mit Punkt 1. Wer auf den Witz kommt, darf sich 100 Gummipunkte sein eigen nennen, alle anderen müssen härter grübeln ;)

Dienstag, 14. April 2009

Holzfäller im Schafspelz... oder so

Wenn ich Australien mit Europa auf der touristischen Ebene vergleiche, dann hat wohl Europa wundervoll alte Bauten und Australien wundervoll alte Wälder. Da der Kontinent einst Teil des Superkontinents Gondwana war, findet man einzigartige Regenwälder die in Europa nur noch an einzelnen Stellen nicht dem Raubbau zum Opfer gefallen sind.

Bei soviel Wäldern – vor allem hier in Tasmanien – blüht natürlich der Holzhandel und damit aber die Zerstörung der Regenwälder. Partiell wird wiederaufgeforstet, partiell gibt es Monokulturen die "geerntet werden", partiell wird aber auch "alter" Regenwald abgeholzt. Schirmherr und Geld verdient damit die Firma "Forestry Tasmania".

Was macht man nun mit dem Holz aus dem Regenwald? Es wird nach Asien verkauft (Taiwan, China) und, jetzt kommt's: für die Papierproduktion zu Sägemehl verarbeitet. Dafür ist so ein Regenwald schon mal gut. Brisant auch, dass man "Forestry Tasmania" den Schutz der Wälder zugesprochen hat. Man stelle sich vor, man gibt dem Wolf die Obhut der Schafe.

Speziell gibt es im Nordwesten von Tasmanien noch Regenwälder die zu den letzten der gemäßigten Breiten gehören. Insbesondere der Tarkine Nationalpark (Englisch). "Forestry Tasmania" hatte in früherer Zeit Interesse bekundet den Wald abzuholzen, jetzt hat man erkannt, dass man evtl. mit Tourismus mehr Geld verdienen kann. Warum nicht beides haben: Es gibt Pläne Straßen und Parkplätze in den Park zu bauen, damit die Touristen sich nicht so lange bewegen müssen. Meines Erachtens gehen die Ideen nicht weit genug. Besser wäre es, alles abzuholzen und dann einen Erlebnispark zu erichten. Da hat man dann Spiel, Spaß, Spannung in einem und muss sich nicht soviel bewegen. Und die Holzlobby bekommt ihr Sägemehl ;)