Mittwoch, 17. Juni 2009

Kulturelle Verschiedenheiten

Das Interessante am Reisen ist ja, Menschen verschiedener Art und Kultur kennenzulernen. Nun sind Verschiedenheiten unter Kulturen nicht auf dem ersten Blick auszumachen. Sicherlich gibt es immer Ausnahmen und sicher gibt es auch Dinge die den Westeuropäer vom Asiaten unterscheiden.

Jedoch möchte ich kurz über etwas schreiben, was nicht man nicht auf den ersten Blick sehen kann. Es gibt ja das Klischee des tugendhaften Deutschen (immer pünktlich und genau), wie auch des Australiers, der es vorzieht Mittags surfen zu gehen, anstatt zu arbeiten. Ich kann auch schlecht von einzelnen Begebenheiten auf die Allgemeinheit schließen, sondern nur von meinen Beobachtungen berichten.

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Was ich jedoch in den letzten Monaten mitbekommen habe ist die Konfliktbewältigung der Australier. Das sieht etwas anders aus als in Deutschland. Ich denke, dass viele Deutsche sehr direkt das Problem auf den Punkt bringen würden, anstatt groß rumzufaseln. Zum Beispiel würden Deutsche einen sicher sehr direkt auf das falsche Schuhwerk im Büro hinweisen, oder das man bestimmte Benimmweisen abstellen sollte um nicht den Job zu verlieren.

Hier ist das aber etwas anders. Ich habe bis jetzt noch keinen Australier erlebt, der direkt war. Eher wird um die Sache drumherum lammentiert und sich seinen Teil gedacht. Man könnte in Clowns-Schuhen in die Firma kommen und keiner würde was sagen. Jedoch denkt sich jeder seinen Teil, wie dämlich man wohl aussieht.

Wenn die Luft wirklich explosiv ist, dann wird miteinander diskutiert. Es kann sogar passieren dass danach zusammen ein Bier getrunken wird. Bestes Beispiel ist Eddie - mein Arbeitskollege. Er war kurz davor zu kündigen, weil der Chef die falschen (oder gar keine) Entscheidungen gemacht hat. Ansich sah die ganze Sache sehr tragisch aus. Ich sah die Fetzen fliegen. Was passierte: es wurde ausdiskutiert und beide - Chef und Eddie - kamen aus dem Streitgespräch wohlgelaunt heraus. Das Problem wurde mit Zugeständissen gelöst. Beide sind zufrieden, jedoch bestehen bestimmte Ressentiments weiterhin. Darüber kann man sich dann wieder in einem Monat bei nem Streitgespräch treffen.

Verkehr

Schon lange kein Eintrag mehr im Blog verfasst, obwohl ich doch so viele Themen habe worüber ich schreiben könnte. Deshalb ein paar Infos zu den vielen PKWs die hier die Straßen unsicher (für die Fussgänger) machen.

Fangen wir beim Führerschein an. Den gibt's nämlich nicht wie in Deutschland ein Leben lang, sondern der hat hier ein Verfallsdatum. Die Laufzeit wiederum hängt von der Dicke des Portemonnaie des Fahrers ab: A$ 92 für 5 Jahre, etwas weniger für 2 Jahre. Danach darf man wieder verlängern und bezahlen. Wer jetzt gleich an den TŰV als äquivalente Abzocke in Deutschland denkt liegt richtig. Viele finden es auch hier eine Abzocke, obwohl beide Methoden (TŰV und Verfallsdatum des Führerscheins) sicher eine gute Idee verfolgen. Wer in Deutschland den Führerschein macht und 5 Jahre nicht fährt wird nicht gerade zu den erfahrensten Fahrer gehören obwohl er laut Gesetz fahren dürfte.

... on the road again

Weil ich gerade von TŰV geschrieben habe: die Kontrolle des Autos übernimmt hier die Polizei. Die prüfen natürlich nicht wie ein Mechaniker das komplette Auto durch, aber wer z.B. mit abgefahrenen Reifen erwischt wird darf genauso Strafe bezahlen.

Und weil ich gerade mal bei der Polizei bin, noch einen interessanten Punkt: Blitzer. Die gibt's natürlich hier auch, sowie Laserpistolen zur Geschwindigkeitsmessung. Letztere benutzt die Polizei besonders morgens in Bezirken wo langsam durch Schulen und Kinder gefahren werden muss. Das Neue ist jedoch, dass es auch Privatpersonen gibt die blitzen dürfen. Diese müssen einen Antrag stellen und bekommen dann die Ausrüstung gestellt. Natürlich wird nicht dort geblitzt wo es die meisten Unfälle gibt, sondern wo die meisten Fotos abgefasst werden, denn dafür gibt's ja Geld.

Interessant sind Fahrten in der Nacht. Man unterschätzt als Europäer wie anstrengend es sein kann, wo man doch in Europa immer viel Umgebungslicht durch die starke Besiedlungsdichte hat. Wenn man hier 200km abreißen muss, dann ist es ungemein anstrengend da stocken duster. Man ist auf sich selber angewiesen, da es außer der Wildnis nichts weiter gibt. Mobiltelefon im Fall kann man abschreiben, da es keine Netzabdeckung gibt. Wer sich jetzt fragt, wie man einen Notruf absetzen soll, sollte sich über Leuchtkörper oder andere Dinge Gedanken machen. Vielleicht helfen Rauchzeichen oder man hat Glück und ein Auto kommt vorbei.