Mittwoch, 28. Oktober 2009

Reiche Medien, Arme Demokratie

Dieses mal ein Blogpost der Australien nicht ganz, sondern mehr Deutschland und die ganze Welt betrifft.

Derzeit lese ich ein Buch was den englischen Titel: "Rich Media, Poor Democracy; Communication Politics in Dubious Times" trägt. Also soviel wie: "Reiche Medien, Arme Demokratie". Medien, Urheberrecht, Internet ist ja ansich ein Thema was immernoch in Deutschland und in der Welt heiss diskutiert wird.

Cover

Mcchesney führt in den ersten Kapiteln seines Buches aus, warum die heutigen Medienkonzerne so stark sind. Das sie durch ihren Lobbyismus versuchen nicht nur ihre Position zu halten, sondern weiterhin weltweit ausbauen. Fördernd kommt die Deregulierung der Märkte hinzu, so dass sich ein internationales Medien-Oligopol den Markt aufteilt. Durch Zukäufe und Expansion haben die Konzerne nicht nur ein horizontales, sondern auch ein vertikales Angebot. News Corp. hat z.B. nicht nur Anteile im Zeitungsmarkt (z.B. Australien 70%), sondern kontrolliert ebenso Fernsehkanäle, wie auch Dinge wie Sportmannschaften.

Der interessante Punkt liegt in der Geschichte der Medien, der Konzerne und des Marktes. Die Medienkonzerne wurden nämlich erst mit der Deregulierung des Marktes und ihrem zunehmenden Lobbyismus so mächtig. Mcchesney widerlegt die manchmal blindhaft geglaubte Theorie, dass sich der Markt selber reguliert. Alle Medien vom Radio bis hin zum Internet fanden erst eine unscheinbare Verbreitung in den Kreisen von Amateuren, wie gemeinnützigen Organisationen. Mit zunehmender Nutzung wurde jedoch den Konzernen klar, dass sich auch mit den Medien unfehlbar viel Kapital herausschlagen lässt und das mit dem einzigen Ziel der Gewinnmaximierung. Gerade letzter Punkt wirkt sich negativ auf das unabhängige Informationsangebot der Bürger aus.

Dabei bietet das Internet ein unglaubliches Potential für die Masse, aber auch einen Angriff auf das Oligopol der Medienkonzerne. Die - so scheint es mir - kontrollieren derzeit die Debatten um Urheberrechte in den Regierungen um ihre Stellung zu behalten. Denn nichts schlimmeres könnte in den Augen der Konzerne passieren, wenn die Bürger durch das Internet nicht mehr bereitwillig konsumieren, sondern dieses mal selber zum Akteur werden.

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