Dienstag, 14. April 2009

Holzfäller im Schafspelz... oder so

Wenn ich Australien mit Europa auf der touristischen Ebene vergleiche, dann hat wohl Europa wundervoll alte Bauten und Australien wundervoll alte Wälder. Da der Kontinent einst Teil des Superkontinents Gondwana war, findet man einzigartige Regenwälder die in Europa nur noch an einzelnen Stellen nicht dem Raubbau zum Opfer gefallen sind.

Bei soviel Wäldern – vor allem hier in Tasmanien – blüht natürlich der Holzhandel und damit aber die Zerstörung der Regenwälder. Partiell wird wiederaufgeforstet, partiell gibt es Monokulturen die "geerntet werden", partiell wird aber auch "alter" Regenwald abgeholzt. Schirmherr und Geld verdient damit die Firma "Forestry Tasmania".

Was macht man nun mit dem Holz aus dem Regenwald? Es wird nach Asien verkauft (Taiwan, China) und, jetzt kommt's: für die Papierproduktion zu Sägemehl verarbeitet. Dafür ist so ein Regenwald schon mal gut. Brisant auch, dass man "Forestry Tasmania" den Schutz der Wälder zugesprochen hat. Man stelle sich vor, man gibt dem Wolf die Obhut der Schafe.

Speziell gibt es im Nordwesten von Tasmanien noch Regenwälder die zu den letzten der gemäßigten Breiten gehören. Insbesondere der Tarkine Nationalpark (Englisch). "Forestry Tasmania" hatte in früherer Zeit Interesse bekundet den Wald abzuholzen, jetzt hat man erkannt, dass man evtl. mit Tourismus mehr Geld verdienen kann. Warum nicht beides haben: Es gibt Pläne Straßen und Parkplätze in den Park zu bauen, damit die Touristen sich nicht so lange bewegen müssen. Meines Erachtens gehen die Ideen nicht weit genug. Besser wäre es, alles abzuholzen und dann einen Erlebnispark zu erichten. Da hat man dann Spiel, Spaß, Spannung in einem und muss sich nicht soviel bewegen. Und die Holzlobby bekommt ihr Sägemehl ;)

Keine Kommentare: