Donnerstag, 5. März 2009

Erst Wellenreiten wollen und dann nicht runterkommen

Als ich heute morgen mit Eddie zur Arbeit fuhr, konnte man schon sehen wie die Flut in den Fluss drückte. Flut heißt Surfing-Zeit. Also, nach der Arbeit alles zusammengepackt und dieses mal nach Cremorne gefahren.

Um zum "Strand" zu kommen, mussten wir erstmal durch etwas Kiefernwald und eine vollgekackte Schafherde laufen. Der Strand war mehr Geröll als Sand, aber Wellen waren zu sehen. Ben - als langjähriger Surf-Profi - war schon im Wasser und wir kamen nach.

Es war gar nicht so leicht in's Wasser zu kommen, wenn man achten muss, wohin man tritt (vor allem ich ohne Brille). Wir wollten die Schwimmflossen erst im Wasser, anstatt am Strand anziehen. Überall lagen große Steine und dann kamen ab und zu etwas größere Wellen. Eddie meinte, dass die Wellen nicht wirklich stark wären und wurde danach gleich von einer umgeschmissen. Ich hatte was zu lachen. Also doch die Schwimmflossen am Strand anziehen.

Irgendwie kam ich ohne größere Blessuren ins Wasser und paddelte raus. Jetzt hieß es warten auf die Wellen. Voll ausgestattet versuchte ich die erst größere: daneben - Welle war schneller. Das passierte drei, viermal und Ben gab mir ein paar Tipps wie ich besser die Wellen fange:
  • Das Bodyboard in die Hüften stemmen und mit Armen und Beinen paddeln.
  • Wenn man dann auf der Welle ist, hält man das Bord mit einem Arm vorn und mit dem anderen seitlich fest (jeh nachdem in welche Richtung man will).
Dummerweise kamen nach der kleinen Einführung für ca. 20min keine Wellen. Da es schon dunkel wurde, entschieden wir uns zu fahren. Ich versuchte nochmal mein Glück mit der nächst grösseren Welle und fand mich auf einmal auf dem Kamm wieder. Wohooo!!! Ich raste auf der Welle den Strand entgegen. Wie war das abspringen nochmal? Äh, hat mir keiner erklärt: "Aaaaaaaaah ..." Irgendwie landete ich wieder im Wasser und war fast am Strand (ca. 10m überbrückt). Beim rauskrabbeln hab ich mir mit Eddie noch die Hacksen aufgerissen, weil natürlich jetzt wieder die großen Brecher kamen. Danke!

(photo von Lolo Le BeGood1)

Montag, 2. März 2009

Feueralarm

Ich bekam gerade eine Nachricht von der örtlichen Polizeibehörde:
VIC Police: Extreme weather in Vic expected. Mon night & Tues. High wind & fire risk. Listen to ABC Local radio for emergency updates. Do not reply to this msg.
Polizei [des Bundesstaates Viktoria]: Extremes Wetter für Viktoria vorhergesagt. Montag Nacht & Dienstag. Starker Wind mit hohem Feuerrisiko [Waldbrandriskio]. Änderungen der Notlage über Radio empfangbar. Nicht auf diese Nachricht antworten.
Die Waldbrandgefahr ist unvermindert stark in Australien. Ich selber bekomme von den Waldbränden nicht viel mit, da ich in Tasmanien und nicht in Viktoria (Melbourne) bin. Dennoch erstaunlich, dass auch hier gewarnt wird, da Buschbrände auch in Tasmanien keine Seltenheit sind. Eddie hat mir Geschichten erzählt, dass er Leute gesehen hat, die in kochendes Wasser des Swimmingpools gesprungen sind um den Flammen zu entkommen.

Die Brände lassen sich schlecht mit europ. Verhältnissen vergleichen. Das Öl in den Eucalyptusbäumen entfacht eine unglaubliche Hitze. Das Problem ist, dass die Leute ihre Häuser nicht verlassen wollen, wenn evakuiert wird. Zudem bilden brennende Bäume sog. Gasseen, die dann explodieren.

In Australien ist vor allem noch Mittelwelle ziemlich in Mode. Damit lassen sich die meisten Menschen auf dem dünn besiedelten Kontinent erreichen. Auf alte, analoge Technik wird in Europa nicht mehr viel Wert gelegt scheint es mir. Dumm wenn man die Menschen vor etwas warnen will und in den meisten Städten die Sirenen abbaut. Zu diesem Ergebnis ist die Feuerwehr auf einer Rot Kreuz Veranstaltung gekommen, auf der ich vor einem Jahr war.

(foto von Fighting Tiger)

Sonntag, 1. März 2009

Neues Surf-Gedöhns

Um beim nächsten surfen auch ein paar größere Wellen fangen zu können, war ich heute mit Eddie in der Stadt um Flossen zu kaufen. Die Dinger sind kürzer als Taucherflossen und werden zum paddeln benutzt.

Zu den Flossen brauchte ich noch Socken und Bandagen. Letztere werden mit Flossen und Bein verbunden, damit man sie nicht verliert, sollte man in die "Waschmaschiene" der Welle gelangen. Die Socken sehen lustig aus und sollen verhindern, dass man sich nicht wunde Stellen durch das Gummi oder den Sand zuzieht. Zumal sie noch warm halten, weil sie aus Neopren hergestellt sind.

In Tasmanien gibt es eine Surfgegend die scheinbar unter den Surfern als Geheimtipp für seine riesigen Wellen gehandelt wird. Shipsterns Bluff liegt ungefähr 75km südöstlich von Hobart auf der Tasmanischen Halbinsel und hat eine riesige Brandung. Wellen bis zu 7m Höhe ähnlich wie in Hawaii bringen sogar Profis an ihre Grenzen. Wer Zeit hat, sollte mal im Internet nach 'Shipsterns Bluff' suchen und sich die Videos anschauen.