Mittwoch, 14. Januar 2009

Tagesausflug zur Grenze zu Nordkorea

Nach dem zweiten Weltkrieg entstand in Korea eine ähnliche Situation wie in Deutschland: der Norden wurde durch die Sowiets besetzt, der Süden von den Amerikanern. Jedoch kam es zum Krieg und nur ein Waffenstillstandsabkommen sichert seit rund 50 Jahren den Frieden (mehr auf wikipedia zum Koreakrieg).

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Die USO bot einen Tagesausflug für US$44 (60000 WON) mit Englisch sprechenden Führern an. Morgens 7.30 Uhr, ging es von Camp Kim mit zwei Bussen los. Die Route nach Panmunjeom ging entlang des Hangang Flusses, welcher am Rand schon von den Südkoreanern einer Hochsicherheitszone gleicht und streng bewacht wird. Unser Führer meinte, dass die Nordkoreaner schon versucht hatten in Südkorea mit U-Booten einzudringen.

Sicherheitszone (JSA)


Den ersten Stopp machten wir in Camp Bonifaz, welches 400m von der demillitarisierten Zone entfernt liegt und unter UN Kontrolle steht. Dort wurden Busse gewechselt und das US Millitaer übernahm die Führung. Reisepaesse wurden kontrolliert sowie vom US Millitaer eine kurze Einfuehrung zur Historie und Situatation gegeben. Zusaetzlich bekamen wir Sicherheits- und Verhaltenshinweise. Danach ging es in die gemeinsame Sicherheitszone (JSA). Wann Fotos gemacht werden durfte wurde streng kontrolliert. Wir bekamen die Gelegenheit Fotos von den Barracken, Soldaten und der Nordamerikanischen Seite zu machen. Meines Erachtens wurde ordentlich Propaganda gemacht. Der Soldat auf Nordkoreanischer Seite machte eigentlich einen sehr uninteressierten Eindruck.

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Weiter ging es zu einem Aussichtspunkt von dem aus auf die Nordkoreanische Seite der Grenze geschaut werden konnte. Wir konnten das Propagandadorf Kijŏng-dong mit seinem höchsten Flaggenmast der Welt sehen (160m, die Fahne selbst wiegt 270kg und wehte im Wind!). Auffallend war das auf der nordkoreanischen Seite kaum ein Baum zu sehen war, nur karges Land.

Nachdem die Sicherheitszone abgehandelt war, ging es zurück nach Camp Bonifaz in dem Touristen die Möglichkeit hatten Merchandising Artikel (T-Shirts, Stacheldraht, Sticker, etc) zu kaufen. Einige taten dies, ich hab mich auf dem Weg zum Geldautomaten gemacht und wurde auch gleich von einem Soldaten gestoppt, der mich aber freundlicherweise Geld abheben lies.


Dora Aussichtsplatform



Weiter ging es zur Dora Aussichtsplatform, von wo aus keiner Fotos, aber jeder Münzen in die Ferngläser stopfen durfte. Hauptattraktion war ein schwarz bekleidete Person die durch Kijong-dong lief. Ich hatte 500 WON übrig und sah mir die Show an. Von hier aus konnte man besser in das Nordkoreanische Territorium sehen. Zudem bekamen wir in gebrochenem Englisch eine kurze Praesentation von einem unserer Führer zur Geschichte der Station.

Dritter nordkoreanischer Infiltrationstunnel



Den letzten Stopp machten wir am dritten Infiltrationstunnel der von nordkoreanischer Seite aus gegraben wurde. Laut den Nordkoreanern nur zum Steinkohleabbau, der aber 44km vor Seoul erkannt wurde. Zuerst ging es in ein Museum über den Koreakrieg. Wir bekamen einen sehr pathetischen Film zu sehen. Danach ging es mit Helm ausgestattet hinab in den Tunnel der in 73m Tiefe liegt. Bis zum Tunnelende ist es ca. 500m die ich leider die ganze Zeit gebückt laufen musste (Grüsse an meinen Rücken). Das Ende des Tunnels wurde von den Südkoreanern mit Beton verschlossen. Nur eine kleine Oeffnung blieb übrig durch die man schauen konnte. Man sah ... nichts, ausser die nächste Betonwand (wow!).

Zusammenfassung


Die Tour war seine US$ 44 wert, auch weil ich in den wenigen Tagen, die ich in Seoul war zumindest etwas von der Umgebung sehen konnte. Der Ausflug hatte immer etwas propagandistisches; das kaufen von Merchandising Artikeln fand ich sehr kitschig aber hat mich nicht verwundert. Ich persönlich denke, das die Situation in der sich beide Staaten befinden nicht mit der von Deutschland verglichen werden kann, da sich beide deutsche Seiten nicht bekriegt haben.

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